Wie alles begann …

Im Jahr 1965 kam dem französischen Diplomaten Bernard Lallement in Berlin die Idee, die hier stationierten französischen Soldaten mit den Einheimischen über den Weg gemeinsamen Musizierens zusammen zu bringen, um so ein besseres gegenseitiges Kennen lernen als Basis für eine feste Freundschaft zu fördern.

Die Umsetzung dieses Gedankens mit der Gründung des ersten Deutsch-Französischen Chores zeigte Erfolg, der vor allem durch die Gründung 12 weiterer solcher Chöre in den beiden befreundeten Staaten sichtbar ist. Diese wurden meistens durch ehemalige Chorsänger anderer Deutsch-Französischer Chöre gegründet, so auch das 1996 in Dresden ins Leben gerufene Ensemble.

Bernard Lallement wurde 2010 übrigens mit dem Ritterorden für seine Verdienste ausgezeichnet.

Und heute …

Der Deutsch-Französische Chor Dresden ist ein gemischter Chor mit ca. 35 Mitgliedern, die hier ihre Freude am gemeinsamen Gesang mit der Begeisterung für französische Lebensart und Kultur verbinden.

Geführt durch den Professor für Gesang Reinhart Gröschel umfasst sein Repertoire vor allem Vokalmusik der namensgebenden Sprachräume, von der Renaissance über Barock und Romantik bis zum Chanson unserer Zeit. Ergänzend werden Ausflüge in die Musik anderer Sprachen, wie z.B. ins Englische, Spanische oder Jiddische unternommen.

Seit der Gründung im Jahr 1996 gehört das Ensemble dem Verband Deutsch-Französischer Chöre an, innerhalb dessen es regelmäßig an Projekten in beiden Staaten teilnimmt. Aus der Vergangenheit ragt hier das Dresdner Chortreffen 1998 mit den Deutsch-Französischen Chören aus Paris und Berlin sowie dem Warschauer Chor St. Anna hervor, mit Aufführung der Cantate Pour La Paix von Lallement in der Lukaskirche. In 2003, dem Jahr des 40. Jahrestages des Élysée-Vertrages, waren die Deutsch-Französischen Chöre aus Berlin, Bremen und Lyon zu Gast. Höhepunkte der Treffen waren Konzerte im Blockhaus und in der Dreikönigskirche. Zu Pfingsten reiste der Chor zu einem Konzert nach Lyon.
Im Oktober 2005 stand ein Chortreffen mit Chören aus Paris, Strasbourg und Berlin in Berlin auf dem Programm. Ein Chortreffen mit einem finnischen Chor aus Tampere in Dresden und eine Chorfahrt nach Aurillac folgten 2008 und 2009.

Es werden aber nicht nur Chorprojekte innerhalb dieses Grenzen überschreitenden Verbandes realisiert. Auftritte zu Ereignissen der Heimatstadt und -region gehören zum festen Programm. Hierzu zählen beispielsweise Veranstaltungen des Ostsächsischen Chorverbandes, dem der Chor ebenfalls angehört, Auftritte im Rahmen des Elbhangfestes und bei den Musikfestspielen.

Im Juni 2005 nahm der Deutsch-Französische Chor Dresden erfolgreich am Sächsischen Chorwettbewerb in Hoyerswerda teil. Sein Auftritt wurde von der Jury mit dem Prädikat "sehr gut" bewertet. Die Teilnahme im Mai 2010 am Westsächsischen Chorwettbewerb in Chemnitz wurde mit dem goldenen Diplom bewertet.

Eine ganz neue Erfahrung waren Organisation und Durchführung der ersten Dresdner Fête de la musique" am 21. Juni 2005. Dieses in vielen Großstädten Frankreichs und Deutschlands jährlich statt findende französische Musikfest hat inzwischen auch in Dresden eine Heimat gefunden - mit alljährlicher Beteiligung des Deutsch-Französischen Chores.

Projekte wie die Wandelkonzerte in Meißen 2007 und 2008 sowie das Alte Musik-Projekt mit "Caro Canto" (Mitglieder der Sächsischen Staatsoper) und Bläsern der Staatskapelle und Philharmonie 2009 gehören darüber hinaus zu den Höhepunkten des Chores.

Wo der Deutsch-Französische Chor Dresden auftritt, möchte er die Zuhörer in die eigene Begeisterung für die Musik des Nachbarlandes einbeziehen, die fremd und doch vertraut klingt, möchte er Interesse für eine aktive Mitarbeit an dem Zusammenwachsen (nicht nur) dieser beiden Kulturen wecken.